Was ist eine Beinverlängerung?
Die Beinverlängerung ist ein chirurgischer Eingriff, der darauf abzielt, die Länge der Beinknochen zu erhöhen. Sie wird in zwei Hauptfällen durchgeführt:
- Medizinische Indikation: Um Beinlängendifferenzen auszugleichen und Beschwerden wie Hinken oder Gangstörungen zu vermeiden. Besonders nach Traumafolgen oder früheren Operationen kann eine Beinverlängerung erforderlich sein.
- Kosmetische Verlängerung: Auf Wunsch von Patienten, die mit ihrer Körpergröße unzufrieden sind, kann dieser Eingriff ebenfalls durchgeführt werden.
Wie wird die Beinverlängerung durchgeführt?
Bei der Beinverlängerung wird die Fähigkeit des Knochens zur natürlichen Regeneration genutzt. Die Schritte sind wie folgt:
- Osteotomie: Der Knochen wird chirurgisch durchtrennt, um eine kontrollierte Verlängerung zu ermöglichen.
- Fixateursystem: Externe Fixateure (z. B. Ilizarov-Ring) oder interne magnetische Nägel werden eingesetzt, um den Knochen stabil zu halten.
- Tägliche Verlängerung: Der Knochen wird jeden Tag um ca. 1 mm gedehnt, während sich neues Knochengewebe bildet.
Wie viel kann verlängert werden?
- Maximale Verlängerung: Pro Knochen (z. B. Tibia und Femur) sind bis zu 8 cm möglich. Insgesamt kann eine Verlängerung von 15–16 cm erreicht werden.
- Heilungsdauer: Für eine Verlängerung von 3 cm benötigt man etwa einen Monat, während 6 cm etwa zwei Monate dauern.
Vorteile der Beinverlängerung
- Medizinische Vorteile: Ausgleich von Beinlängendifferenzen, Vorbeugung von Gelenkbeschwerden, Vermeidung von Hinken und sekundären Problemen wie Skoliose.
- Kosmetische Vorteile: Verbesserung des Selbstbewusstseins bei Patienten, die ihre Körpergröße als unzureichend empfinden.
Risiken der Beinverlängerung
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es Risiken:
- Knochenheilungsstörungen: Verzögerte oder ausbleibende Knochenheilung.
- Infektionen: Besonders bei externen Fixateursystemen.
- Verlust der Gelenkbeweglichkeit: Vor allem in Knie- und Sprunggelenken.
- Implantatversagen: Bruch oder Lockerung von Fixateuren oder Nägeln.
- Weichteilprobleme: Bei starker Verlängerung kann es zu einer unzureichenden Anpassung der Muskeln und Sehnen kommen.
Was sind die Voraussetzungen vor einer Beinverlängerung?
- Detaillierte Planung: Es muss genau festgelegt werden, wie viele Zentimeter verlängert werden sollen und ob andere Probleme wie Becken- oder Wirbelsäulenschiefstellungen bestehen.
- Infektionsprophylaxe: Auf strenge Hygiene achten, um Infektionen zu vermeiden.
- Beratung: Patienten müssen umfassend über Risiken, Vorteile und die Nachsorge informiert werden.
Wie ist die Heilung nach einer Beinverlängerung?
- Nachsorge: Regelmäßige Röntgenaufnahmen zur Überwachung des Verlängerungsprozesses.
- Tägliche Pflege: Wundversorgung und Hygiene bei Fixateuren sind essenziell.
- Vorsicht: Tägliche Verlängerung sollte 1 mm nicht überschreiten, um Nervenschäden und eine verzögerte Knochenheilung zu vermeiden.
Häufig gestellte Fragen zur Beinverlängerung
Ist die Beinverlängerung schmerzhaft?
Nach der Operation können Schmerzen auftreten, die jedoch mit Medikamenten behandelt werden. Während der Verlängerung ist ein leichter Druck oder Ziehen möglich.
Ist die Methode sicher?
Die Beinverlängerung gilt als sicher, wenn sie von erfahrenen Chirurgen durchgeführt wird. Sorgfältige Nachsorge minimiert mögliche Risiken.
Wie viel kann verlängert werden?
Bis zu 8 cm pro Knochen (Femur und Tibia) sind möglich, insgesamt bis zu 16 cm.
Kann die Operation kosmetisch durchgeführt werden?
Ja, sie kann auch aus ästhetischen Gründen erfolgen. Eine umfassende Beratung ist jedoch essenziell, um die Risiken und Vorteile abzuwägen.
Wie alt muss man für eine Beinverlängerung sein?
Das Wachstum der Wachstumsfugen muss abgeschlossen sein, daher ist eine Beinverlängerung in der Regel erst nach der Pubertät möglich.